Zahlen
Aus geographischer Sicht ist der PAMINA-Raum auf den ersten Blick vor allem durch seine Lage am nördlichen Oberrhein sowie seine randliche Einfassung durch drei Mittelgebirge geprägt : Dem Schwarzwald im Osten stehen auf der linksrheinischen Seite die Nordvogesen und der Pfälzerwald gegenüber. Auf einer Fläche von 6.000 km² zählt der PAMINA-Raum rd. 1,6 Mio Einwohner und ca. 50.000 Unternehmen, wobei sich sowohl die Bevölkerung als auch die wirtschaftlichen Aktivitäten sehr unterschiedlich auf die einzelnen Teilräume verteilen.Während beispielsweise die badische Region Mittlerer Oberrhein eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 450 Einwohnern/km² aufweist, sind die Südpfalz und das Nordelsass mit Dichtewerten von 195 Einwohnern/km² bzw. 124 Einwohnern/km² deutlich geringer besiedelt. Noch deutlicher treten die räumlichen Disparitäten in Bezug auf die Wirtschaftskraft zutage, die sich zwischen den drei Teilräumen im Verhältnis 12 (MI) : 3 (PA) :1 (NA) verteilt. Diese Situation spiegelt sich auch mit Blick auf die Beschäftigung wider : Annähernd 16.000 Grenzpendler aus dem Nordelsass überqueren tagtäglich Lauter und Rhein, um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen, und auch zahlreiche Südpfälzer gehen einer Beschäftigung auf der anderen Rheinseite nach.
Fläche : 6.500 Km²
Einwohner : 1,7 Millionen Grenzgänger : 16.000 |
Entstehung
Die Zusammenarbeit zwischen den Grenzregionen Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsaß begann schon bald nach dem II.Weltkrieg mit ersten kleinen aber wichtigen Aktivitäten. Hier ist die Bedeutung der frühen Städtepartnerschaften hervorzuheben, wie z.B. zwischen Kandel (Pfalz) und Reichshoffen (Elsass).
Auf nationaler Ebene war es der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963, der die Entwicklung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit gefördert und begünstigt hat. Die persönlichen Begegnungen von Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft waren es schließlich, die die weitere Ausgestaltung der Kooperation in dem, was wir heute als PAMINA-Raum bezeichnen, ermöglicht haben.
Die Notwendigkeit dieser Kooperation wurde insbesondere auch von den Trägern der Regionalplanung in der Südpfalz, der Region Mittlerer Oberrhein und im Nordelsaß sehr früh erkannt. Seit Ende der 60er Jahre wurden erste Kontakte geknüpft. Der damalige Dialog und die gemeinsam angegangenen Themenfelder haben sich zu einem tragfähigen Fundament für die Kooperation entwickelt.
Fortschritte bei der europäischen Einigung, der heranrückende Binnenmarkt und die Vielzahl grenzübergreifender Verflechtungen zwischen den Räumen Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsaß waren ein zusätzlicher Motivationsschub für die engere Zusammenarbeit ; alle Partner waren bereit, dabei auch Neuland zu betreten.
Die „Willenserklärung für eine grenzüberschreitende Entwicklungskonzeption“
Insbesondere regionale Initiativen zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Südpfalz, dem Mittleren Oberrhein und dem Nordelsaß mündeten in den Jahren 1986 und 1987 in systematische Vorbereitungen und Abstimmungsgespräche, die schließlich am 12. Dezember 1988 zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Willenserklärung für eine grenzüberschreitende Entwicklungskonzeption in Wissembourg, kurz „Weissenburger Willenserklärung“ genannt, führten.
Sie wurde von Vertretern der beteiligten drei Räume unterzeichnet. Zentraler Punkt dieser Willenserklärung war die Aussage, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit intensivieren zu wollen. Dazu sollte zunächst eine grenzüberschreitende Entwicklungskonzeption für den Grenzraum erarbeitet werden, um als Plattform für weitere konkrete grenzüberschreitende Maßnahmen und Projekte zu dienen. In der Willenserklärung wurden erstmals die Teilgebiete aufgeführt, aus denen sich der Grenzraum zusammensetzt. Französischerseits sind dies die Arrondissements Haguenau und Wissembourg. Das Arondissemenent Saverne ist erst 1995 hinzugekommen. Auf deutscher Seite gehören zum PAMINA-Kooperationsraum die Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Landau, die Landkreise Karlsruhe, Rastatt, Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Verbandsgemeinden Hauenstein und Dahner Felsenland im Landkreis Südwestpfalz. Die Unterzeichnung dieser Willenserklärung war somit gleichsam die Geburtsstunde des PAMINA-Raumes und der Auftakt für die Entwicklung und Ausgestaltung verschiedener Kooperationsformen und grenzüberschreitender Aktivitäten.
Die Namensgebung PAMINA geht zurück auf den damaligen Sous-Préfet von Wissembourg, M. Sermier. Inspiriert von der gleichnamigen Heldin aus Mozart's Zauberflöte vereinigt der Name PAMINA die drei Haupteinheiten dieses deutsch-französischen geografischen Raumes : PA (Palatinat du Sud - Südpfalz), MI (Mittlerer Oberrhein), NA (Nord Alsace - Nordelsass).
Liste der Gemeinden im PAMINA-Raum
Communes pamina 2020 | 26 August 2020 | Herunterladen |